Heideansiedler
Die Sonderausstellung beleuchtet die Bauten der »Heideansiedler«, die sich wie Bossard und sein Hamburger Künstlerkollege, der Raumausstatter Peter Gustaf Dorén (1857–1942), um 1910 in der Nordheide niederließen.
18.06.2023 – 07.01.2024

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Lüneburger Heide bei Wandernden wegen der abwechslungsreichen Landschaft mit Flüssen, Teichen, Wiesen und bewaldeten Hängen als Naherholungsziel sehr beliebt. Ende des 19. Jahrhunderts sorgte eine Zugverbindung für die gute Erreichbarkeit der Lüneburger Heide. Insbesondere Großstädter suchten hier ihre Zuflucht auf dem Land. Erst als Sommerfrische, dann auch für die dauerhafte Ansiedlung.
Auch der an der Hamburger Kunstgewerbeschule Bildhauerei lehrende Johann Michael Bossard (1874–1950) begann sich der Hektik und dem Lärm der Großstadt durch Wanderungen in die Natur zu entziehen. Ein Auftrag führte den Künstler 1911 nach Wiedenhof nahe Jesteburgs. Dort besprach er mit dem Malermeister August Hülse ein Familiengrabmal für den Ohlsdorfer Friedhof. Hülse, der mit seiner Familie in Hamburg-Eimsbüttel lebte, hatte seit 1909 einen Feriensitz in Wiedenhof. Der stete Zuzug von (Ferien-) Ansiedlern aus Hamburg brachte Wiedenhof die Bezeichnung »Klein Hamburg« ein.
Auch Bossard erwarb 1911 in »Klein Hamburg« ein Heidegrundstück und errichtete hier sein expressives Gesamtkunstwerk. Mit dem Bau seines Wohn- und Atelierhauses orientierte er sich an den regionalen Baustilen, die die Heimatschutzbewegung vertrat. Angeregt wurde Bossard auch von Hülses Wochenendhaus in der Nachbarschaft, das ebenfalls im Stil der Heimatschutzbewegung errichtet wurde.
Öffnungszeiten der Sonderausstellung:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Unseren Flyer mit dem Begleitprogramm und Informationen zur Ausstellung finden Sie in Kürze hier.