Bossard in der Zeit des Nationalsozialismus

 
 
Der Hintergrund

Für den Stiftungsrat hat die Aufarbeitung der politischen Einstellung Johann Bossards, als ein wichtiger Abschnitt seines Lebens und der Einfluss auf sein Lebenswerk, seit Jahren einen hohen Stellenwert für die Arbeit der Kunststätte.

 

Angesichts der entstandenen Diskussionen um die Rolle des Künstlers Johann Bossard in der Zeit des Nationalsozialismus hat der Stiftungsrat der Kunststätte Johann und Jutta Bossard schon am 6. Mai 2020 entschieden, die Frage seiner Haltung und Gesinnung von einer unabhängigen und externen Forschungsinstitution aufarbeiten zu lassen. Der Auftrag für das unabhängige Forschungsinstitut soll noch im gleichen Jahr vergeben werden.

 

Der Kunst- und Kulturausschuss des Landkreises Harburg hat in seiner Sitzung am 27. April 2021 die Empfehlung ausgesprochen, das Institut für Zeitgeschichte für die Aufarbeitung der Rolle Johann Bossards zu beauftragen. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen die künftige Ausrichtung der Kunststätte maßgeblich mitbestimmen.

 

Externe Forschung
Ab dem 1. September 2021 forscht PD Dr. Tobias Hof an der Kunststätte Bossard für das Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ), das im Auftrag der Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard die externe Aufarbeitung der Haltung des Ehepaares Bossard zum nationalsozialistischen Regime übernimmt. Mehr dazu hier.

 

Ende März 2022 fasst Dr. Tobias Hof die Ergebnisse seiner ersten Forschung an der Kunststätte Bossard im Rahmen eines Vortrags für die Öffentlichkeit zusammen. Die Erstellung des Gutachtens wurde dankenswerterweise finanziert durch die Sparkasse Harburg-Buxtehude.

 

Der Mosaikboden im Eddasaal

Die Debatte um die Rolle Johann Michael Bossards zur Zeit des Nationalsozialismus ist eng mit dem im Boden des Eddasaals befindlichen Mosaiks verknüpft, so dass der Stiftungsrat sich im November 2020 nach einer langen und kontroversen Diskussion dazu entschloss, das Mosaik farblich so zu verändern, dass kein Hakenkreuz mehr erkannt werden kann. Diese Veränderung wurde in Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Harburg vorgenommen.

 

Die aktuelle Kreuzform wurde optisch mittels einer Farbfassung einzelner Kacheln im lokalen Umgebungston aufgelöst. Die Farbe ist reversibel und wurde von einer Restauratorin aufgetragen. Auf die vorgenommene Veränderung wird mittels einer Informationstafel im Eingangsbereich des Eddasaals hingewiesen und auch erläutert, dass diese Maßnahme insbesondere aus Respekt vor Zeitzeugen und Nachfahren von Verfolgten des NS-Regimes vorgenommen wurde. Gleichwohl herrscht Einigkeit darüber, dass sich die wissenschaftliche Aufarbeitung auf das gesamte Leben und Schaffen der Bossards in der Zeit des Nationalsozialismus sowie in den Jahren danach beziehen muss und nicht ausschließlich auf das beschriebene Mosaik. Eine Pressemitteilung zum Thema finden sie hier

 

Aus Anlass der aktuellen Forschungsdebatte findet an der Kunststätte seit dem Jahr 2021 die Veranstaltungsreihe " Reden wir über Bossard" statt. Die Termine der Reihe finden Sie in unserem Kalender und hier

 

"Über dem Abgrund des Nichts"

Forschungsprojekt - "Über dem Abgrund des Nichts - Die Bossards in der Zeit des Nationalsozialismus"
Unser Forschungsprojekt über Johann und Jutta Bossard in der NS-Zeit wurde im Dezember 2018 im Eröffnungskolloquium zur Ausstellung "Über dem Abgrund des Nichts - Die Bossards in der Zeit des Nationalsozialismus" vorgestellt.

Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.

Eine Zusammenfassung der Katalogbeiträge finden Sie hier.

Externe Forschung durch das IfZ

Ab dem 1. September 2021 forscht PD Dr. Tobias Hof an der Kunststätte Bossard für das Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ), das im Auftrag der Stiftung Kunststätte Johann und Jutta Bossard die externe Aufarbeitung der Haltung des Ehepaares Bossard zum nationalsozialistischen Regime übernimmt. Mehr dazu hier.

 

Ende März 2022 fasst Dr. Tobias Hof die Ergebnisse seiner ersten Forschung an der Kunststätte Bossard im Rahmen eines Vortrags für die Öffentlichkeit zusammen. Die Erstellung des Gutachtens wurde dankenswerterweise finanziert durch die Sparkasse Harburg-Buxtehude.

 

Die Ergebnisse der ersten Forschung finden Sie als Download hier sowie in einem Mitschnitt der Veranstaltung hier.